Bei Sankt Hubertus in Tervuren

Ein kleiner Knochen steht in der Mitte eines großen Festes mit etwa 3000 Menschen, über 150 Reitpferden, doppelt soviel Hunden und anderen Tieren. Mit dem Knochen muß es etwas besonderes auf sich haben, denn er sitzt in einem kostbaren Gefäß aus Silber und Gold, das wiederum auf einem  mittelalterlichen Elfenbeinhorn montiert ist. Dieser Knochen wird als Reliquie des  St. Hubertus verehrt. Nach der Überlieferung soll er im Jahr 727 in Tervuren gestorben sein. St. Hubertus ist der Schutzheilige der Jäger und da unsere Gemeinde Kloster Lehnin mit der Stadt Tervuren eine Partnerschaft pflegt, lag es nahe, dass auch Jäger von uns zur dortigen Hubertusmesse fahren. Die Mitglieder der  Jagdhorngruppe „Lehniner Heide“ Konrad Müller, Petra und Hendrik Tersch und Rene Paul fuhren nach Tervuren und ich begleitete sie als Pfarrer. Unter den Klängen der königl. Jagdhornbläser aus Antwerpen begann die Messe in der Kirche. Als Gruß aus Lehnin gestaltete ich eine biblische Besinnung und dann erklangen Stücke unserer Jagdhorngruppe „Lehniner Heide“ in der überfüllten Kirche. Nachdem ich durch meinen katholischen Bruder; Pfarrer Jan Herinckx am Altar das Abendmahl empfing, hatten unsere Lehniner Jagdhornbläser ihren zweiten Auftritt vor der einen halben Kilometer entfernten Hubertuskapelle. Denn aus der Stadtkirche  pilgerten die Leute dorthin. Den Zug voran ging der kath. Pfarrer mit der Reliquie des St. Hubertus. An der Kapelle angekommen segnete er die vorbeiziehenden Menschen mit ihren Tieren, indem er sie mit Weihwasser besprengte: Menschen mit Pferden, Eseln, Hunden, Katzen, Kaninchen, Frettchen, Schildkröten usw.. Nach kath. Auffassung bewirkt auch ein kleiner Knochen, wenn er von einem Heiligen, wie dem Hubertus kommt, Lebensfreude und Gutes. Wir können sagen, es waren gute Begegnungen mit vielen Menschen aus unserer Partnerstadt Tervuren. Dankbar und voller Freude sind wir wieder nach Hause gefahren.

Pfarrer Reinhard Danner