Lehniner Pflegedienst befürchtet Pflegenotstand

Der 1991 gegründete Pflegedienst Lietzmann eröffnete 1999 ein Seniorenheim und beschäftigt inzwischen 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, bauen wir derzeit eine Seniorenanlage in der Lehniner Beethovenstraße mit Platz für 33 Senioren“, berichtet Geschäftsführerin Kathrin Lietzmann.

Sie macht sich Sorgen, dass es eines Tages nicht mehr genug Pflegekräfte in der Region gibt. Eine bessere Bezahlung und mehr Wertschätzung sei wichtig, um junge Leute für diesen Beruf zu begeistern. Es zeichne sich sonst ein Pflegenotstand ab. Durchschnittlich arbeiten Pflegekräfte nur 7,5 Jahre in diesem Beruf. In ca. 15 Jahren gehen ca. ein Drittel der heute ca. 720.000 Pflegenden in Rente. Bis 2030 werden bundesweit ca. 130.000 Pflegekräfte zusätzlich benötigt, weil auch die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigt.

Lietzmann kritisiert den hohen bürokratischen Aufwand und nicht finanzierte Botengänge. Erschwerend käme hinzu, dass Pflegedienste die Arbeit für andere machen müssen. Ist zum Beispiel eine ärztliche Verordnung nicht richtig ausgefüllt oder fehlt ein Medikamentenplan, ruft die Krankenkasse beim Pflegedienst an. Von Seiten der Krankenkassen müssten erbrachte Leistungen so vergütet werden, dass auch angemessene Löhne gezahlt werden können, sagt Lietzmann.

Sie bedankt sich bei allen Pflegekräften für die täglich geleistete Arbeit und Einsatzbereitschaft zum Wohle der Patient(inn)en und Heimbewohner/innen. 

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Veröffentlichung

Mi, 15. Januar 2020

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