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rbb diskutierte Pro und Contra für das Kloster Lehniner Moorprojekt

rbb-Reporter Michael Scheibe lud auf das Gelände der Agrargesellschaft Emster Land mbH, um neben dem blauen Robur zur geplanten Vermoorung landwirtschaftlicher Flächen Kloster Lehniner Bürger*innen, Landwirte, Politiker*innen und Umweltexpert*innen zu interviewen. Der Beitrag wird bei „Brandenburg aktuell“ am heutigen Samstag, den 1. Oktober 2022, ab 19:30 Uhr gesendet.

 

Ziel des Projektes der Arbeitsgemeinschaft Klimamoor ist es u.a., Landwirtschaft auf Niedermoorböden und Klimaschutz in Einklang zu bringen. Nasse Moore leisten laut Arge einen wichtigen Beitrag zur Kohlendioxid-Speicherung. Gemeinsam mit den Nutzern sollen Strategien und Lösungen für eine an hohe Wasserstände angepasste Bewirtschaftung und Verwertungsmöglichkeiten der gewonnenen Biomasse erarbeitet und umgesetzt werden. Begonnen wird mit großflächigen Moorgebieten, in denen der Wasserstand durch Entwässerung zur landwirtschaftlichen Nutzung dieser Flächen erheblich abgesenkt wurde. Dazu gehört auch die Gegend um Netzen.

 

Bürger*innen äußerten die Sorgen, dass durch ein Aufstauen von Wasser Grundwasser in Keller eindringt, wo viele Hausbesitzer*innen ihre Haustechnik und Öltanks installiert haben.

 

Stephen Costello vom bundesweit prämierten Netzener Milchbetrieb ist zu Kompromissen bereit, machte aber deutlich, dass überflutete Wiesen für seine Kühe nicht geeignet wären. Er und seine Mitarbeiter seien beunruhigt, warum sie landwirtschaftliche Flächen für das Moorprojekt verkaufen sollten. Weidegras, das wachsen könne, sorge auch für Klimaschutz.

 

Doris Triebsch, die Sprecherin der Interessengemeinschaft, die sich gegen die Moorpläne der Landesregierung ausspricht, sagt, dass bisher 434 Unterschriften aus den drei betroffenen Kloster Lehniner Ortsteilen Prützke, Netzen und Grebs gesammelt wurden. Wenn landwirtschaftliche Flächen zugunsten von neuen Moorflächen geopfert würden befürchtet Triebsch Engpässe in der Lebensmittelversorgung, weil u.a. bestimmte Kulturen auf nassen Böden nicht mehr angebaut werden könnten. Sie selbst sei nicht bereit, ihre privaten Flächen dafür bereitzustellen und denke, dass den Wasserhaushalt umweltgerecht auch die Wasser- und Bodenverbände regulieren könnten.

 

Dr. Tino Erstling vom Landesbauernverband sagte, dass von der Arge Klimamoor Druck auf die Bauern ausgeübt werde, Land zu verkaufen. Bauern seien ortsansässig und auf ihr Land angewiesen. Tragfähige Konzepte zur Bewirtschaftung des Landes seien wichtiger als Fördermittel.

 

Ein Hauseigentümer, der am tiefsten Punkt des Netzener Polders lebt, berichtet, dass er bereits jetzt ein halbes Jahr lang Wasser vor der Haustür hat. Steige der Grundwasserspiegel weiter, könnte das Haus unbewohnbar werden, fürchtet er.

 

Ein Vertreter der Netzener Angler sagte, wenn das Angelgewässer überspült werde, würden die Fische auf den Wiesen „spazieren gehen“ und das Angelrevier wäre damit verloren.

 

Die Gemeinde ist offen für Klimaschutz, aber die Maßnahmen müssen transparent und nachvollziehbar sein. Es ist für viele Bürgerinnen und Bürger unklar, welche konkreten Auswirkungen die Moorpläne der Landesregierung haben. Fraglich ist, warum bereits jetzt Grundstücke angekauft werden, obwohl die konkreten Auswirkungen für die Flächen durch die Renaturierung der Moore noch unklar sein sollen. Gummistiefel für Kühe gibt es noch nicht. Es muss für Landwirte, Hauseigentümer*innen und Bauherren klare Aussagen über die Folgen und Lösungswege geben. Moorschutz ist nur gemeinsam möglich.

 

Axel Steffen, Abteilungsleiter im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg, versprach, dass betroffene Landwirte vom Land entschädigt würden und es wird ihm zufolge keine Enteignungen von Landbesitzern geben, die ihre Flächen nicht für das Moorprojekt verkaufen möchten. Klimaneutralität sei erklärtes Ziel der Landesregierung. Dazu müssten Niedermoore besser bewässert werden, weil sie so mehr Kohlendioxid binden könnten.

 

Am Ende der Diskussionsrunde wurde deutlich, dass sich die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbessern sollte.

 

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Veröffentlichung

Sa, 01. Oktober 2022

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