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Schule in früherer Zeit – ein Besuch im Schulmuseum Reckahn

Wie haben unsere Eltern und Großeltern den alltäglichen Schulunterricht erlebt? Dies fragen sich die Klassen 3a und 3b der Grundschule Willibald Alexis momentan im Rahmen des Sachkundeunterrichts. Nachdem die Kinder ihre Eltern und Großeltern in den vergangenen Wochen interviewt und die gesammelten Erlebnisse vor ihren Klassen vorgetragen haben, wollten sie nun noch weiter in die Geschichte zurückblicken. Wie sah der Schulalltag für die Kinder des 18. und 19. Jahrhunderts aus?

Mit dem BUTEO Busservice machten sich die neugierigen Schüler deshalb am 03. Mai auf den Weg in den OT Reckahn. Dort steht die ehemalige, vom Gutsherrn Friedrich Eberhard von Rochow inspirierte Dorfschule, die in der heutigen Zeit ein Schulmuseum ist. Dank von Rochow und dem reformpädagogischen Lehrer Heinrich Julius Bruns war es den Bauernmädchen und Bauernjungen der damaligen Zeit möglich, „in einer menschenfreundlich gestalteten Schule das Lesen, Schreiben und Rechnen lernen zu können“. Welche Bücher und Hilfsmittel ihnen dabei halfen, konnten die Kinder der Lehniner Grundschule bei einer Führung durch das Schulmuseum sehen. Nicht nur „Der Kinderfreund. Ein Lesebuch zum Gebrauch in Landschulen“ sondern auch viele andere alte Bücher lagen zum Bestaunen in den Vitrinen bereit. Auf dem Boden sitzend und still lauschend, bekamen die Kinder auch eine Kostprobe aus einem alten Schulbuch und wunderten sich über das ein oder andere altdeutsche Wort im Lesestück, das in ihrem Wortschatz gar nicht mehr vorkommt.

Nachdem auch das Obergeschoss mit weiteren Ausstellungsräumen besichtigt wurde, konnten die Schüler eine historische Schulstunde hautnah miterleben. Im vollständig eingerichteten Klassenraum aus der Zeit um 1915 – dem Herzstück des Museums – wartete bereits die „strenge Lehrerin“, die von den Jungen mit einem Diener und den Mädchen mit einem zaghaften Knicks begrüßt wurde. Als Aimee, Hannah oder Lars gingen sie hinein, auf ihren Plätzen angekommen, hießen die Kinder plötzlich Luise, Gertrud oder Gottfried. Nachdem alle Schüler ihren Platz, getrennt nach Geschlechtern, im Raum gefunden hatten, wurde die Schulordnung vorgelesen, in der unter anderem das Hinundherscharren mit den Füßen unter den Bänken und das Plaudern, Lachen und Flüstern während des Unterrichts untersagt wurden. „Bevor nicht alle Blicke auf den Lehrer gerichtet sind und bevor nicht die Kinder ihren Geist zum Einstreuen der Samenkörner geöffnet haben, beginnt der Lehrer den Unterricht nicht“. Was nun kam, haben die Kinder bei Frau Gude und Frau Schwalbe – den Klassenlehrerinnen – so auch noch nicht erlebt. Nicht nur die Sauberkeit der Hände und der Ohren, sondern auch das Vorhandensein eines Taschentuchs und eines Kammes, wurde von der eifrigen Lehrerin kontrolliert. Dies einzupacken, daran hatten die Kinder an diesem Morgen nicht gedacht. Nach der Kontrolle folgte der Unterricht im Schreiben, Lesen und Rechnen. Was sind das für seltsam, aussehende Buchstaben vorn an der Tafel? Die Sütterlinschrift, die bis zum Jahr 1941 an der Schule gelehrt wurde, konnte nun historisch getreu in Schönschrift mit einem Griffel auf einer Schiefertafel geübt werden. Dabei sahen einige Buchstaben der alten Schrift wenig unterschiedlich aus, wie die Kinder feststellen mussten. Auch der eigene Vorname durfte danach von jedem Kind und den anwesenden Erwachsenen geübt werden. Nicht nur das Schreiben, sondern auch das Lesen muss man mit Eifer treiben. Deshalb lasen Gertrud, Gottfried, Erich und Co. im Anschluss  „Die kleine Lügnerin“ aus einem alten Lesebuch vor und wurden danach über die Moral der Geschichte von der Lehrerin befragt. Als der Schultag zur Neige ging und die Kinder das Gewicht von Kirschkörben errechnet hatten, konnte Gottfried aus der ersten Bankreihe die Schulglocke läuten und den Schultag damit beenden.

Wie gut, dass wir heutzutage zur Schule gehen. Darin sind sich wohl alle Kinder einig und fuhren mit all den neuen Eindrücken im Kopf wieder zurück zu ihrer Schule. Dank des Reckahner Schulmuseums hatten die dritten Klassen die Möglichkeit in längst vergangene Zeiten zu schnuppern. Und vielleicht erzählen sie ihren Kindern später davon.

 

gez. Jana Thiem, Mutter einer der Drittklässlerinnen

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Kloster Lehnin
Mo, 30. Mai 2011

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