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„Ach, wie schön kuschel-gruselig ist‘s hier!“ Halloween in Michelsdorf

Der Heimat- und Kulturverein richtete sein Gespensternest im fast fertigen Kulturhof ein: Die Bühne leuchtet im tiefen Lila. Eine Riesenspinne sitzt in ihrem Netz an der Zimmerwand und wartet auf Beute. Raben nisten auf den drei mit diffusen Lichtern eingefärbten Holzparketts. Sitzkisten, Kürbisse und Spinnweben sorgen für eine Kultgerechte Innenarchitektur. Im Garten 
des Freiluftgeisterhauses stehen zwei Holzfeuerstellen und ein Hexenbuffet für die Befriedung der Geistermägen bereit.

 

Es wird nämlich Besuch für die Halloweenparty erwartet. Nicht irgendwelche Geister, sondern die Nachwuchsgespenster mit ihren Ellis im Schlepptau sollen die Zielgruppe sein. 

 

Dafür hat sich der Verein einiges einfallen lassen: 
Da baute die Hexe Renate ihr schwarzes Krähenhäuschen im Halbschatten des Geisterhofes auf. Als Märchentante will sie die Kinder „verzaubern“. Auf die „Holzplattformebene 2“ wuchtete man einen Riesenkürbis, der ausgehöhlt als Fischteich herhalten musste. Dort sollten die kleinen Gespenster sich beim Angeln üben und mit Überraschungen aus der Tiefe umgehen lernen. Eine gruselige Lehreinheit der besonderen Art wartete für angehende Schamanen in einer Kommode unter der Riesenspinne: Sechs Schubfächer sind dort blind zu erfühlen - von Fingerknochen über Zombiezehen bis Geistergehirne. Zuletzt sollte auch an den sicheren Umgang mit dem Element Feuer herangeführt werden. Wie konnte das besser gehen als Stockbrot über einem Lagerfeuer zu backen.

 

Bei so viel Gespensterschule brauchen junge Geister ihren Auslauf. Aber bitte schön mit Pauken und Pfeifen! Der Spielmannszug Werder wurde engagiert, um vom Wachtelberg in die Zauche einzufliegen und in den Gassen von Michelsdorf den Spukumzug anzuführen.
Ja gut, und was jetzt; ging das Konzept, die jungen Gespenster anzulocken, auf?
Volle Kanne! Viele junge Geister mit ihren Ellis kamen in Gestalt von Feen, Zombies und Skeletten. Ständig volle Hütte bei Hexe Renate, die ihre Stimme wahrscheinlich mit Zauberkräutern nach der letzten Geistermärchenstunde therapieren musste. Der Teich war schnell überfischt und wurde ständig nachgefüllt. Der Ärztemangel in Brandenburg wird bald der Vergangenheit angehören: Soviel angehende Schaman:innen übten sich im Erfühlen von Hexenhaar, Augäpfeln oder Vampierzähnen. Und die zwanzig Stockbrothaselnussruten waren ohne Pause im Einsatz - der Kreis um das Lagerfeuer so gut wie nie durchbrochen.

Besonders gut gingen die frisch gebackenen Kartoffelpuffer von der Feuerschale des Chefkochs Andreas „Dumbledore“. Seine Perücke schien permanent der Gefahr des offenen Feuers ausgesetzt zu sein. Das Küchenpersonal (einige wurden wohl bezüglich ihrer Berufskleidung von einer Geisterpersonalserviceagentur ausgeliehen) hatten ebenfalls viel zu tun: Hotdogs, Kürbissuppe und Augenbowle wanderten vom Hexenbuffet in hungrige Mägen. Allerdings galt vorsorglich für die Ellis-Vampire ein Trinkverbot! Stattdessen gab es prickelnden Traubensaft und Hopfenblut.
Und plötzlich erfüllten rhythmische Paukenschläge die Luft:

 

II: Bum I Bum I Bum Bum Bum :II

 

Eine leichte Gänsehaut zog sich über manch angespannte Gespensterkutte. Der Werderaner Spielmannszug war angerückt. Schnell in die Formation des Zuges eingetreten und fertig zur Gespensterdemo! Wer hat noch kein Geisterlicht? Wir wollen den Michelsdorfern das Fürchten lehren…

Mit Pauken und Pfeifen ging es durch das verschlafene Dorf. Befürchtungen, der Gespensterzug könnte womöglich den Feuer speienden Drachen vom Tornower Berg wecken, erfüllten sich - Geist sei Dank - nicht.

 

War´s das; Party zu Ende?
Denkste. Eine junge Mutter fütterte den Laptop mit „junger“ Musik. Und schwups sah man die Gespensterkids auf der Bühne at hoc eine Tanzperformance vom Feinsten abziehen. Wir Alten konnten nur noch unsere Handys zücken und applaudieren… 
 

Und das Fazit?
Irgendetwas hat besonders fasziniert an diesem Halloween. Schon vor Ort wurde darüber spekuliert, aber es ist schwer in Worte zu fassen. Ein kläglicher Versuch: Da gab es auf der Bühne eine spürbare Leichtigkeit des Kinderspiels, das uns Erwachsenen mehr oder weniger abhanden gekommen ist. Faszination, Unbeschwertheit, Neugierde, Fokussierung auf das Jetzt verband sich mit dem umgebauten Hinterhof des Gemeindezentrums. Eine Holzbühne, eingebettet in eine offene Struktur von Stufen, die von abgesetzten und unsymmetrischen Holzdielenflächen gebildet werden. Sie scheinen dir zu sagen „Komm her und spiel mit“. Ein für alle offenes Wohn- und Spielzimmer im Freien. In den Bühnenzauber der Gespensterillusion getaucht, entstand zur Halloweenparty ein Ort, an dem sich die jungen Gespensterseelen in ihrer magischen Welt einrichten konnten.

Und wir Alten? Manch einer spürte diesen Spirit, spürte eine moderne Sehnsucht nach einer fiktiven (metaphysischen) Tradition, welche Halloween so populär macht. Vielleicht als Gegengewicht einer sich immer weiterentwickelten Globalisierung der Welt, dessen Strukturen es uns immer schwerer machen, die Leichtigkeit des Moments zu leben. 
 

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Veröffentlichung

Mo, 06. November 2023

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