Gesellen wandern drei Jahre lang durch Europa
Der Polsterer Vincent vom Niederrhein, der Schreiner Felix aus der Nähe von Nürnberg und Emma, die Zimmerin aus dem Sauerland, sind derzeit in alter Handwerkskluft in Kloster Lehnin unterwegs. Sie sind Mitglieder des sogenannten „Freien Begegnungsschachtes“ (FBS), der der seit 1986 existiert. Es ist ein Zusammenschluss von reisenden Handwerksgesellen mit abgeschlossener Gesellenausbildung.
Für die reisenden Gesellen gilt die Reisedauer von mindestens 3 Jahren und einen Tag, die Bannmeile von 50 km um den Heimatort sowie das Tragen der traditionellen „Kluft“. Das Benutzen von Handys oder Navis ist verboten – orientiert wird sich mit Karte.
Die Gesellen waren zuletzt zwischen Polen und Berlin unterwegs. Die beiden männlichen Gesellen haben in den letzten zweieinhalb Jahren auch Länder wie Dänemark, Rumänien und Spanien bereist. Emma ist erst seit ca. zwei Monaten auf Wanderschaft. Zu Beginn ihrer Tour durften sie nur maximal 5 Euro mitnehmen. Die lange Reise muss nach dem „Work and Travel“-Modell und mit Spenden der Menschen vor Ort finanziert werden. Für die Fortbewegung dürfen sie dabei kein Geld ausgeben, müssen die Strecken zu Fuß oder per Anhalter absolvieren.
In Kloster Lehnin sind sie von netten Bürgern zum Kaffee eingeladen worden, haben eine Firma besichtigt und in einer historischen Herberge übernachtet. Es gab auch eine Stippvisite im Rathaus. „Die Gegend hier ist wunderschön“, freut sich Vincent.
Wichtigstes Ziel der traditionellen Handwerks-Wanderschaft sei es, in unterschiedlichen Betrieben Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben, erzählt Felix. Er möchte auf alle Fälle die noch verbleibenden ca. 6 Monaten durchhalten. Dabei könne er auch in andere Handwerksberufe reinschnuppern.
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