Rietz feiert 750. Geburtstag mit Fest und Umzug
Sein 750-jähriges Jubiläum feiert der Ortsteil Rietz am 12. und 13. August auf dem Festplatz hinter dem Feuerwehrgerätehaus.
„Ein herzliches Dankeschön geht an unser ,Chronikteam`, das seit Monaten Informationen und Bildmaterial sammelt und es für die Geschichte von Rietz zusammenstellt und natürlich auch an alle Bürger*innen, die ihre Erinnerungen aus früheren Zeiten und entsprechendes Bildmaterial zur Verfügung gestellt haben.
Entsprechend der Historie von Rietz sind schon viele Rietzer*innen dabei, sich auf ihre Teilnahme am Festumzug vorzubereiten. Wir freuen uns natürlich auch sehr, wenn die privaten Schmuckstücke aus der Garage oder den Keller geholt werden und bei unserem Festumzug präsentiert werden. Danken möchte ich auch den zahlreichen Sponsor*innen, ohne deren Unterstützung unser Jubiläum mit dem geplanten Festprogramm nicht stattfinden könnte. Es ist das erste Fest in Rietz, hinter dem kein einzelner Verein steht, das Jubiläumsfest soll ein Fest für alle Rietzer Bürger*innen sein. Für die Vorbereitungen und Aufbauarbeiten auf dem Festplatz wird aber trotzdem jede helfende Hand benötigt. Wir wünschen gutes Gelingen und vor allem tolles Wetter“, sagt Ortsvorsteherin Petra Gorgas.
Am Festsamstag (12.8.) geht es ab 11:00 Uhr mit dem Festumzug vom Plattenweg an der Kreisstraße zum Festplatz am See los, den der Spielmannszug Neuseddin musikalisch begleitet. Dabei wird sicher die eine oder andere historische Figur, die in Rietz Geschichte geschrieben hat, zu sehen sein.
Gegen 12:00 Uhr werden Ortsvorsteherin Petra Gorgas und Bürgermeister Uwe Brückner die Festansprachen halten.
Von 13:30 bis 14:30 Uhr gibt es ein Kinderprogramm mit Clown Herzchen, danach werden u. a. Kinderschminken und Hüpfburg für die kleinsten Festbesucher*innen angeboten. Die Erwachsenen können ihre Geschicklichkeit an der Bierrutsche testen. Von 15:00 bis 17:00 Uhr unterhält das Blasorchester Premnitz die Gäste und gegen 18:00 Uhr werden Countrytänze vorgeführt.
Die Partyband „Music & Voice“ spielt ab 20:00 Uhr zum Tanz in die Sommernacht, ab 23:00 Uhr werden „Beauty & Fire“ aus Berlin die Gäste mit ihrer Feuershow faszinieren. Für den Hunger gibt es Gegrilltes, Kaffee und Kuchen sowie Eis und Getränke. Mit einem Festgottesdienst und anschließendem musikalischen Frühschoppen klingt das Jubiläumswochenende am Festsonntag, 13.08., um 13:00 Uhr aus.
Einige Eckdaten aus der Rietzer Geschichte:
1273 wurde erstmals der See Retiz erwähnt. Der Name des Ortes wurde im gleichen Jahr als „partem stagni Retiz“ erwähnt, was slawisch ist und soviel bedeutet wie „Am Rietzer See“. Das lässt darauf schließen, dass 1273 das Seeufer hier besiedelt war.
Im gleichen Jahr verliehen die Markgrafen Otto und Albrecht dem Kloster Lehnin den Wald Borsbruk, einen Moorsee und die Hälfte des „Sees Retiß“. Die andere Hälfte des Sees gehörte dem Bischof Gebhard, der 1284 das Dorf Schmerzke und die andere Hälfte des Sees dem Domcapitel Brandenburg verkaufte.
Am 14.6.1351 veräußerte das Domcapitel die größere Fischerei im Rietzer See an Peter von Pessin. Am 13.1.1374 belehnte das Domcapitel seinen Anteil am Rietzer See an Henning Possin.
Die Errichtung der heute existierenden Kirche, die vermutlich das älteste Gebäude im Ort ist, wird auf die Zeit zwischen 1401 und 1500 datiert. Bereits 1335 wird die Kirche Rietz mit ihrer Mutterkirche Schmerzke von der Pfarrkirche Brandenburg-Neustadt getrennt.
Das Patronatsrecht und die gutsherrlichen Rechte über Rietz besaß der Bischof von Brandenburg. Um das Jahr 1550 gingen die Rechte an den Kurfürsten über, der diese dem Amt Ziesar übertrug.
1780 wird der Schepperverein, ein Schifferverein, gegründet, der heute noch existiert. Ursprünglich diente der Verein der gegenseitigen Hilfe von sozial schwächeren Rietzern bei der Geburt und in Sterbefällen. Die Rietzer Schiffer beförderten mit ihren Kähnen einst Ziegel, Holz und Torf. Ein geschmücktes Kahnmodell wurde erstmals 1859 an der Spitze des Festumzuges getragen.
1788 wurde die Dorfkirche umgebaut und erweitert.
1838 brannte das Dorf nieder. Mit dem Wiederaufbau entstanden Vierseitenhöfe. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wird Rietz Ortsteil des Amtes Schmerzke.
1854 wurde in der Dorfstraße ein Schulhaus eingerichtet. In dem Steinfachwerkbau befanden sich ein Unterrichtsraum und die Lehrer-Wohnung.
1927 wurde erstmalig die Rietzer Feuerwehr erwähnt.
Als die Schule im Zweiten Weltkrieg ausbrannte, fand der Unterricht vorübergehend in der Gaststube von Arnold Bleicke statt.
Am 1.9.1950 begann für 63 Schülerinnen und Schüler der Unterricht in der neuen Schule, deren Bau- und Malerarbeiten im Dezember beendet sind. Am 29. Juli 1951 wurde die neue Schule eingeweiht.
Am 28.1.1976 wurde die Schweinemastanlage des Volkseigenen Gutes in Betrieb genommen.
Am 1. Mai 2005 wurde das traditionelle Rietzer Einzelzeitfahren, mit Start und Ziel vor Metallbau Windeck, dass heute noch alljährlich stattfindet, aus der Taufe gehoben.
Am 17.12.2018 übergab der damalige Innenminister Karl-Heinz Schröter den Zuwendungsbescheid für den Anbau der zweiten Fahrzeughalle an das Feuerwehrgerätehaus, der 2020 eingeweiht wurde.
Fotoserien
750 Jahre Rietz (MI, 09. August 2023)
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