Neues Friedwald-Projekt in Kloster Lehnin: Grabstelle in der freien Natur
Ein idyllischer Waldabschnitt zwischen den Ortsteilen Lehnin und Damsdorf soll Heimat eines neuen Friedwaldes werden, in dem bis zu 2.000 biologisch abbaubare Urnen mit der Asche Verstorbener am Fuße der Laubbäume ihre letzte Ruhe finden können. Die Friedwald GmbH, ein erfahrenes Unternehmen mit 87 bereits betriebenen Friedwäldern, plant dieses Projekt in Zusammenarbeit mit dem Landesforstbetrieb. Die etwa 32 Hektar große Fläche bietet Raum für naturverbundene Bestattungen und stellt eine innovative Alternative zu herkömmlichen Friedhöfen dar.
Ein Friedwald-Förster würde künftig Interessenten auf einem Rundgang durch den Wald begleiten, bei der Auswahl des Baumes unterstützen, fachliche Fragen beantworten und Beisetzungen begleiten. Dieser persönliche Service trägt dazu bei, dass Angehörige einen besonderen Bezug zum gewählten Ort herstellen können.
In einer kürzlichen Infoveranstaltung im Rathaus wurden die Details des Projekts öffentlich präsentiert. Standortentwickler Helge Hedtke und Marek Rothe, Leiter des Landesforstbetriebes Bad Belzig, teilten mit, dass die Begräbnisstätten in den ausgewählten Waldabschnitten für längstens 99 Jahre erhalten bleiben sollen. Der Wald bleibt dabei unberührt; es erfolgt weder eine Umfriedung noch eine Bebauung oder eine Umgestaltung zur Parkanlage. Lediglich eine Infotafel, ein Waldparkplatz, ein Wegenetz sowie ein Andachtsplatz sind vorgesehen. Die Bestattungsflächen werden parzelliert. Das Konzept richtet sich vor allem an naturverbundene Menschen, deren Angehörige nicht in der Region leben und die eine nicht-anonyme Bestattung bevorzugen.
Die Zustimmung in der Gemeindevertretung dürfte sicher sein, da die Idee der naturnahen Bestattung bereits Thema in den politischen Gremien war. Bisher standen der Gemeinde leider keine geeigneten Waldflächen zur Verfügung. Gespräche zwischen Herrn Rothe und Bürgermeister Brückner ebneten den Weg.
Bei den Teilnehmenden der Info-Veranstaltung stieß das Konzept auf positive Resonanz. Es wird nun in den gemeindlichen Gremien beraten und Thema in der Gemeindevertretersitzung am 19.3.24. Anschließend folgt das Genehmigungsverfahren beim Landkreis, mit dem Ziel, die ersten Bestattungen im Jahr 2025 zu ermöglichen.
Bürgermeister Uwe Brückner zeigt sich zuversichtlich, dass das Friedwald-Konzept auf große Nachfrage stoßen wird. Es entspricht dem aktuellen Zeitgeist, erspart den Hinterbliebenen Folgekosten und aufwändige Pflege. Zudem erwartet die Gemeinde eine gesteigerte Bekanntheit und zusätzliche Besucherinnen und Besucher, von denen auch die örtliche Gastronomie profitieren könnte. Der Bürgermeister betont, dass mit dem Friedwald-Projekt auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
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