Kloster Lehnin wird Bestandteil des Radnetzes Brandenburg
Der Fahrradclub ADFC hat ein lückenloses "Radnetz Brandenburg" vorgeschlagen, dass über 7.000 km auch durch Kloster Lehniner Gemeindegebiet verläuft und bestehende Wege (Tour Brandenburg, Zauche-Radweg, Radweg Berlin-Hameln) mit nutzt. Dadurch würden auch Lücken zu angrenzenden Kommunen geschlossen und alle Brandenburger Ober- und Mittelzentren verbunden werden.
Für die Umsetzung in einem überschaubaren Zeitraum von 15 Jahren wären jährliche Investitionen von rund 200 Mio. Euro erforderlich. Das entspricht etwa dem Fünffachen dessen, was aktuell für den Radverkehr im Haushalt eingeplant ist. Die Landesregierung hatte in ihrer Radverkehrsstrategie 2030 ein Radnetz für Brandenburg versprochen, der Fahrradclub geht nun mit seinem Vorschlag voran.
Dazu Christian Wessel, stellvertretender Landesvorsitzender des ADFC Brandenburg: „Erstmalig liegt ein Radnetz für Brandenburg vor, das systematisch den Bedarf an interkommunalen Radwegen erfasst. Das Ziel: Jeder Mensch soll überall in Brandenburg sicher, komfortabel und durchgängig mit dem Rad zum nächsten Supermarkt, zur Schule oder zum Bürgeramt fahren können. Das, was bisher nur mit dem Auto möglich ist, soll endlich auch mit dem Fahrrad machbar sein. Die Nachfrage ist da, das Potenzial riesig. Wenn die Landesregierung den Radverkehrsanteil bis 2030 verdoppeln und die Verkehrswende für Brandenburg will, müssen jetzt die Weichen neu gestellt werden. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik. Mehr Radverkehr hat am Ende viele Vorteile, die der Gesellschaft zu Gute kommen: Weniger Autos, Lärm und Stau, mehr Aufenthaltsqualität, weniger Kohlendioxid-Ausstoß, mehr Gesundheit.“
Aktuell gibt es laut der stellvertretenden Landesvorsitzenden Renate Weisse an den mehr als 12.000 km Bundes-, Landes- und Kreisstraßen nur rund 2.000 km Radwege. "Wenn wir beim gleichen Tempo und der gleichen Förderquote wie heute bleiben, würde das über 250 Jahre brauchen, um etwa Bedingungen wie in den Niederlanden zu erreichen“, sagt sie.
Um den Ausbau des Radverkehrs voranzutreiben, hat eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Kloster Lehnin erste Schritte für ein Radverkehrskonzept im Landkreis Potsdam-Mittelmark unternommen. Einfließen werden Wege, die alltäglich genutzt werden sowie touristische Routen. Zusätzlich fließen Kriterien wie Sicherheit, Unfallverhalten und die Auswertung von Verkehrsmessungen mit ein und werden als umfassender Maßnahmenkatalog dargestellt. Ein Kreistagsbeschluss ist für Mai 2024 geplant.
Bürgermeister Uwe Brückner begrüßt die Initiative, das Radwegenetz auszubauen, weist jedoch darauf hin, dass die Finanzierung der benötigten 200 Millionen Euro noch nicht geklärt ist. Er appelliert an das Land Brandenburg, entsprechende Mittel bereitzustellen und die Planungszeiten zu verkürzen, um das Vorhaben erfolgreich umzusetzen.
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