Projektwoche „Addicted?“
Zunehmender Alkohol und Drogenmissbrauch und niemanden berührt es? NICHT in Kloster Lehnin. Hier fand vor den Sommerferien vom 8.07.- 10.07.2015, für die Schüler/innen der 7. und 8. Klassen, das Suchtpräventionsprojekt „Adiccted“? statt.
Die Durchführung des Projektes wurde gemeinsam von den Klassen- sowie den Fachlehrern, der Schulsozialarbeit und externen Partner organisiert und realisiert.
Die Auftaktveranstaltung begann mit einer aufregenden Theatervorstellung des Stückes „Saufen-All Night Long“ des Berliner Wandertheaters.
„Wir trinken alle Alkohol, er gehört dazu und wer nicht mittrinkt, ist irgendwie ein Spielverderber. Warum ist kotzen und nen Filmriss haben geil? Warum trinken Jugendliche und warum so exzessiv? Weil Sie es können! Weil Ausweiskontrollen geringeren Umsatz bedeuten, weil Papa auch Bier trinkt, weil Alkohol überall zu bekommen ist, weil blau alles leichter macht, weil Alk doch keine Droge ist...“
Auf der Bühne standen die Freundinnen „Maja“ und „Leo“, 15 Jahre alt. Beide trafen sich nach einem Jahr am Berliner Alexanderplatz wieder. Die Wiedersehensfreude ist riesig, so dass schon bei der Begrüßung die ersten Korken knallen….
In der anschließenden Publikumsdiskussion gab es Gelegenheit, das Stück zu hinterfragen und auf Themen wie „Koma-Saufen“ und“ Flatrate- Trinken mit unvermeidlichem Kontrollverlust“ genau einzugehen Die Jugendlichen diskutierten offen mit und fanden produktive Lösungen und Vorschläge zum sensibleren Umgang mit Alkohol.
In den darauffolgenden Tagen wurden Themen wie Suchtverhalten, der Verlauf einer Suchtkrankheit, Suchtmittel, Spielsucht ,Gruppendruck, Werte und Regeln, sowie Essgewohnheiten genauer beleuchtet und durch theaterpädagogische, bewegungs- und erlebnisorientierte Elemente in Gesprächsrunden begleitet.
In den unterschiedlichsten Modulen wurden einzelne Schwerpunkte in Klassenstärke bearbeitet.
- „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ (Dokumentation über Verlauf einer Suchtkrankheit, sowie Falldarstellung Cannabis)
- „Alles im Griff“ - „Zug um Zug“ (Redensarten-Gesundheit . Entstehung von Sucht)
- „Digital vs. Analog“ (Spielsucht)
- „Genüsse ohne Alkohol erleben“ (Alternative zum Alkohol und Konsumverhalten reflektieren)
- „Ecstasia“ - Ein Spiel zur Suchtprävention (spielerische Informationsvermittlung, Effekt: positiven Gruppenerleben)
- „Sport als Ausgleich zum Alltag, Klettern“ (Körperwahrnehmung)
- „ist da Alk drin“ (Konsumverhalten reflektieren)
- Drogenmissbrauch und ihre Folgen (Psychiatrie Aue)
- „Cannabis – quo vadis?“ (Chillout Potsdam)
- Gesprächsrunden über Alkoholsucht (Awo Bad Belzig)
- Legale/illegale Drogen, geltendes Recht (Polizei)
- „Saufen-All Night Long“ (Berliner Wandertheater)
Die Ziele des Präventionsprojektes waren vor allem die Sensibilisierung für das Thema Sucht, Körperwahrnehmung, Ich-Stärkung, Persönlichkeitsstärkung, Selbstbehauptung, Erlernen von Handlungskompetenzen und Entspannungstechniken, Diskussionsfähigkeit stärken (Nein-Sagen) und das eigene Konsumverhalten zu reflektieren.
Die unterschiedliche Erarbeitung der einzelnen Schwerpunkte und ebenso die unterschiedliche Herangehensweise der einzelnen Professionen erweitern durch spezielles Fachwissen nicht nur das Projekt, auch der Austausch zwischen den unterschiedlichen Netzwerkpartnern war für jeden Einzelnen spannend und sehr lehrreich. In diesem Sinne möchte ich mich bei ALLEN Kooperationspartnern bedanken, die dieses Projekt lebendig, interaktiv und praxisorientiert mitgestaltet haben.
Danke an Chill out e.V. aus Potsdam, die Polizeipräventionsstelle Brandenburg, die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in der Aue, die AWO-Beratungsstelle Bad Belzig, das Wandertheater Bühnengold, die Jugendsozialarbeit Kloster Lehnin, die Schulleitung sowie allen Klassen und Fachlehrer der 7. und 8. Klassen.
Eure Sandra Geisler (Schulsozialarbeit)
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Mo, 07. Oktober 2024